Mittwoch, 1. Juli 2015

π mal Daumen

Unter Daumenpeilung versteht man in der Nautik eine Winkelmessung mittels des hochgestreckten Daumens am ausgestreckten Arm.
Die Redewendung Pi mal Daumen stellt also eine Mathematische Formel dar, die in der Nautik Verwendung findet.

"Pi mal Daumen" entspricht also "π x 2°"

das heißt 3,14159265359 x 2°

das ergibt ein Bogenmaß von gerundet 6,2832°

Dabei handelt es sich in der Nautic meist um eine Kurskorrektur um den oben genannten Wert.

Da Körperabmessungen wie Daumenbreite und Armlänge proportional sind, ist der so gemessene Winkel von der absoluten Daumenbreite und der Körpergröße der messenden Person relativ unabhängig – wenngleich vergleichsweise zu einem Winkelmesser etwas ungenau. 

Eine Daumenbreite entspricht etwa einem Winkel von 2° – wenn also beispielsweise der obere Rand der Sonne eine Daumenbreite über dem Horizont ist, wird die Sonne in 8 Minuten untergegangen sein.

Ähnlich kann man mit der Hand messen: Vier Finger der Hand (an ihrer Wurzel) entsprechen einem Winkel von 10°, gespreizter Daumen und kleiner Finger spreizen einen Winkel von 20° auf.

Im übertragenen Sinne wird der Begriff „Daumenpeilung“ bzw. der Ausdruck „über den Daumen gepeilt“ für jede Art von überschlägiger und ungenauer Messung oder Schätzung verwendet. (https://de.wikipedia.org/wiki/Daumenpeilung)

In grauer Vorzeit hatten unsere Vorfahren wohl eben genau dieses Hilfsmittel zur Verfügung, und eben genau dieses Hilfsmittel gibt uns die Möglichkeit, ohne groß Nachdenken zu müssen, auf einfache Art und Weise Bögen Verläufe zu überprüfen, und "in etwa" Grad Verschiebungen wahr nehmen zu können.

Oft wird diese Methode als ungenau ausgegeben, wenn aber ein Daumenbreit ganzen 8 Minuten entsprechen, dann ist diese Methode auf die Minute genau! Eine Minute im Gegensatz zur unendlichen Raum-Zeit ist sehr, sehr genau und hat Jahrtausende lang Seefahrer an ihr Ziel gebracht.

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